Bildungscampus
Wien West - Anna und Alfred Wödl

Mit einem kompakten, langgestreckten Baukörper sowie einer subtilen Entwicklung der Topographie und Gestaltung des Freibereichs reagiert der Entwurf von Shibukawa Eder Architects optimal auf die Gegebenheiten des Ortes. Das Gebäude entwickelt mit ausgewogener Fassadengliederung klar zwei Seiten, eine terrassierte und begrünte im Süden zum angrenzenden Wohnbau und eine schlichte klare Kante zur direkt angrenzenden Bahnanlage. Gleichzeitig wird das differenzierte Umfeld immer wieder durch Aus- und Durchblicke aus dem Gebäude heraus spürbar.

Zahlen & Fakten

Grundstückgröße [m²] 13.247
Bruttogrundfläche BGF [m²] 19.463
Anzahl der Kinder/Schüler*innen 1.330
Anzahl der Bildungsräume 45
Baubeginn 05.08.2020
Inbetriebnahme 05.09.2022
Errichtungskosten (brutto, EUR) 71.340.100,00

Anzahl der Bildungsräume

12
Kindergarten
17
Volksschule
12
Mittelschule
4
Sonderpädagogische / Basale / Förderklassen
Bildungscampus Wien West - Anna und Alfred Wödl

Architekt*innen

Einer für alle!
Was ein Bildungscampus alles kann? Zum Beispiel neuen Freiraum für das Grätzl schaffen. Der Vorplatz ist Garten, Freiraum für den Campus und den Stadtteil, Weg und Treffpunkt zugleich. Ganz egal, ob man sich von Ober St. Veit oder von Hütteldorf nähert, die bunten Blühstauden, die unterschiedlichen Sitzgelegenheiten und die vielen Nischen und Winkel machen den Weg zum Ziel. So profitieren Nachbar*innen und Vorbeigehende, 1100 Schüler*innen undderen Eltern gleichermaßen – ein Platz für alle(s).
Bildungscampus Wien West - Anna und Alfred Wödl

Viele Wege führen zur Bildung

Zwei Eingänge auf unterschiedlichen Ebenen? Das hat gute Gründe: Der Bildungscampus liegt auf einem Gelände mit deutlichen Höhenunterschieden und so entstehen drinnen und draußen viele Möglichkeiten. Über den Eingang unten sind Sporttrakt und Veranstaltungssaal gut erreichbar, während der Haupteingang oben zu den Bildungseinrichtungen und zur Musikschule führt. Und dazwischen? Da ist ausreichend Platz für Begegnungen, Raum für Auszeiten und für das tägliche Ankommen am Bildungscampus.

Bildungscampus Wien West - Anna und Alfred Wödl

Was wird angeboten?

Schon gehört?

Die Expositur der Musikschule trommelt musikbegeisterte Menschen aus allen Richtungen zusammen: Rund 150 Schüler*innen kommen regelmäßig für Ihre Musikausbildung an den Bildungscampus. Und im Rahmen des Elementaren- Musizieren-Programms in den Volksschulklassen oder bei kleineren oder größeren Auftritten am Campus wird schnell klar: Hier liegt Musik in der Luft! Kein Wunder, liegt doch die Kooperation zwischen Kindergarten, Volksschule und Musikschule so nahe.

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Warum hat man sich für diesen Namen entschieden?

Warum hat man sich für diesen Namen entschieden?

Anny Wödl arbeitete als Hilfskrankenschwester im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Kurz vor der Geburt ihres Sohnes erleidet sie eine Rauchgasvergiftung mit längerer Bewusstlosigkeit. Ihr Sohn Alfred Wödl ist in seiner allgemeinen Entwicklung beeinträchtigt. Als Vierjähriger wird er in die Kinderanstalt Gugging aufgenommen. Mit sieben Jahren wird er nach Steinhof in die Klinik „Am Spiegelgrund“ transferiert, als „Halbjude“ abgestempelt und ermordet. Bereits als ihr Sohn noch in Gugging lebte, setzte sich Anny Wödl für die Menschen und deren Angehörige in der Klinik „Am Spiegelgrund“ in Steinhof ein. Sie reiste nach Berlin, sprach in der Reichskanzlei vor und organisierte in Wien mit Telegrammen, Briefen und Flugzetteln Proteste gegen die Transporte in Vernichtungslager und die Ermordung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

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